Zweitausendzehn war für mich aus sportlicher Sicht das bisher herausfordernste Jahr. Warum? Ich bin meine erste richtige Langstrecke gefahren: von Dresden auf das Stilfser Joch. Während der Vorbereitungen die bereits im Herbst zweitausendneun begannen, habe ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, begleitend einen Blog zu schreiben. Zeitmangel und allgemeine Faulheit hatten dies konsequent zu verhindern gewusst, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, daß dies ein einmaliges Unterfangen werden sollte. Wie immer kommt esaber ganz anders und zweitausendelf werde ich wieder an der Elbspitze teilnehmen!

Hier werde ich also alles was einen Einfluss auf mein Leben auf zwei Räder hat dokumentieren, mit besonderem Augenmerk auf qualitativ hochwertigem und technisch innovativem Material. Mit etwas Glück gelingt es mir sogar meine Passionen Langstrecke und Leistungssport zu vermitteln!

18.4.11

Alte Verhaltensmuster ...

... kehren immer wieder. Hatte ich nicht einst getönt behutsamer trainieren zu wollen? Aber warum sich von alt bewährtem abkehren, es könnte ja sonst ein böses noch Ende nehmen! Naja, wenigstens trainiere ich unter der Woche leistungsbasiert was man wohl als Verbesserung werten darf. Am Wochenende stehen hingengen nur Doppelkanten an einzig mit dem Ziel mich zu plätten. Letzteres gelingt mir auch recht gut, wenn auch eben nicht sonderlich schonend ...

Und so trug es sich mal wieder zu, dass ich letztes Wochenende das gelobte Land gen Süden verließ um gute dreihundert Kilometer später deutlich unfrisch im verdammten München anzukommen (verkehrstechnisch kann ich diesen Moloch nach wie vor nicht ab ...)
Warum eigentlich unfrisch? Gute Frage ... nach mehreren Therapiegesprächen konnte ich mir letztlich eingestehen, dass ich schlicht weg überzogen hatte! Der Übeltäter war schnell identifiziert, hatte ich mich doch von meinem Klingelton dazu überreden lassen, für geraume Zeit Royal Republik ins Ohr zu packen ...

... dass dadurch der Puls für die folgenden drei Stunden um unmerkliche zwanzig Schläge anstieg wurde geflissentlich übersehen - bis ich mir am Abend der Problematik der Rückreise gewahr wurde. Schnell konnte ich mich aber mit der wenn-ich-keine-Lust-mehr-habe-fahr-ich-den-Rest-einfach-mit-dem-Zug-Option beruhigen und trotz Schnarchern wenigstens ein paar ruhige Minuten Schlaf ergattern. 
Hochgradig unmotiviert wurde also mit zwanzig Minuten Verspätung die Rückreise angetreten. Ungeschmeidige Kommentare der überaus willkommenen, wenn auch nur teilweisen,  Begleiter wie wozu haste eigentlich nen Leistungsmesser und wenn ich mit dem Zug fahren würde könnte ich nicht mehr gerade stehen führten letztlich dazu, dass ich meinen geschundenen Kadaver die gesamten knapp dreihundert Kilometer wieder zurück schleppte und sogar noch bewußt unnötige Höhenmeter vor den Toren Bayreuths generierte. Eine gute Bekannte machte mich auf den letzten Metern noch hinreichend locker um die Autojagt bis vor die Haustür wieder genießen zu können.

Vom Folgetag will ich hier jetzt nicht schreiben, nur soviel: entspannt war er nach sechshundert Kilometern und circa 5500 Höhenmetern nicht wirklich. Trotz aller brachial Methodik wird dieses Konzept mal wieder zielführend sein, sollte ich mein Immunsystem nicht wieder - zum falschen Zeitpunkt - an die Wand fahren. Bis dahin freue ich mich auf das nächste kräftezehrende Wochenende, dieses mal wieder im Norden!

2 Kommentare:

Sirko hat gesagt…

Salut Niko, das ist schon wieder übelst krank was ich hier lese. Hab erst 3 Marathons diesjahr ;-)
Sirko

Unknown hat gesagt…

Danke Sirko ;)
Nichtsdestoweniger wirst Du wieder der Schlächter vom Dienst sein :D