Zweitausendzehn war für mich aus sportlicher Sicht das bisher herausfordernste Jahr. Warum? Ich bin meine erste richtige Langstrecke gefahren: von Dresden auf das Stilfser Joch. Während der Vorbereitungen die bereits im Herbst zweitausendneun begannen, habe ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, begleitend einen Blog zu schreiben. Zeitmangel und allgemeine Faulheit hatten dies konsequent zu verhindern gewusst, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, daß dies ein einmaliges Unterfangen werden sollte. Wie immer kommt esaber ganz anders und zweitausendelf werde ich wieder an der Elbspitze teilnehmen!

Hier werde ich also alles was einen Einfluss auf mein Leben auf zwei Räder hat dokumentieren, mit besonderem Augenmerk auf qualitativ hochwertigem und technisch innovativem Material. Mit etwas Glück gelingt es mir sogar meine Passionen Langstrecke und Leistungssport zu vermitteln!

18.1.11

Edge 800 ... oder doch nicht?

Als klassischer Notkauf ist mir Anfang dieses Jahres der Edge 800 von Garmin in das Haus getrudelt. Geplant war das nicht, wollte ich doch wenigstens die nächste Generation abwarten. Warum? Technisch habe ich nicht erwartet, dass das Gerät wie so häufig an Kinderkranheiten leidet. Ist es doch primär eine Mischung aus bereits Bestehendem ohne große Neuerungen. Aber eben diese Innovationslosigkeit hat mich abgeschreckt. Welche Neuerungen wären denn wünschenswert gewesen? Ganz klar ein grundlegender Systemwechsel ... aber dazu später mehr! Des Weiteren ist das Design des Edge nicht unbedingt atemberaumbend. Gut, es passt zum 500er, aber auch nicht mehr! Aber ich kann mittlerweile auch eine A-Klasse - rein optisch - ertragen ohne gleich mit Brechdurchfall im Straßengraben zu landen. Also werde ich mich auch an das gewöhnen!



Verbesserungen gegenüber dem 705er Edge sind ganz klar
  • das größeres Display
  • die Bedienung via Touchscreen (Anzeigenwechsel durch "Wischen", Navigieren in der Karte) und das Ganze ist auch noch mit "normalen Handschuhen möglich
  • die dringend nötge Unterstützung von micro SDHC-Karte. Seitens Garmin sind nur Karten bis 8 GB "garantiert", darüber hinaus wäre es abhängig vom Kartenhersteller (was ich nicht weiter Überprüft habe). Mit 7GB hat man übrigens Mitteleuropa reichlich mit dem City Navigator + OSM + topographischen Karten abgedeckt. Anstatt in mehr Speicher habe ich mit einer Verbatim Class 6 in kürzere Zugriffszeiten investiert.
  • endlich transparente Anzeigefelder in der Kartenansicht
  • dass man mit der Navigation bereits beginnen kann, obwohl die Route noch geladen wird
  • ein zusätzlicher Infoschirm: drei statt vorher nur zwei
  • zwei zusätzliche Anzeigefelder pro Infoschirm: zehn statt vorher nur acht
  • dass neben Karte und Höhenprofil nun auch die Infoschirme optional zu aktivieren sind
  • die Möglichkeit Trainingsprogramme individuell zu gestalten  (gab es das auch schon beim 705er?)
  • zusätzliche Informationen wie Steigrate, Temperatur



Nicht wirklich wichtig, aber trotzdem ganz nett sind die Screenshot Funktion und das auswechselbare Hintergrundbild/-muster. Nicht verbessert hat sich die Akkulaufzeit. Schlechter geworden ist sie aber auch nicht! Nach vier vollständigen Ladezyklen sind Laufzeiten von fünfzehn Stunden und mehr möglich. Was mich etwas stört ist die fehlende Angabe der Pausenzeit. Letztere hat sich doch beim Zeitmanagement auf längeren Touren als überaus nützlich erwiesen. Statt der Pausenzeit kann man sich beim 800er die Aufzeichnungsdauer anzeigen lassen, die aber auch nach dem Anhalten der Stoppuhr weiter läuft!? Hoffentlich kommt mit irgendeiner Aktualisierung der Firmware die Pausenzeit wie man sie vom 705er kennt wieder zurück Viel gravierender ist die extrem niedrige Datenübertragungsrate. Haben die Jungs bei Garmin mit dem am Horizont heraufziehenden USB 3.0 immer noch nicht USB 2.0 eingeführt?? Auch wenn man nicht täglich neue Karten installiert ist das doch ärgerlich (besonders bei diesen Anschaffungskosten). Für die Übertragung sollte man sich entweder eine Nacht Zeit nehmen oder mit einem entsprechenden Adapter arbeiten.




Fazit: der Edge 800 ist keine deutliche Verbesserung zum 705er. Jedenfalls war der - natürlich rein subjektive - Mehrnutzen des 705er im Vergleich zum 305er deutlich größer!  Zwar sind die ersten vier der oben genannten Punkte sehr schön, aber einen Wechsel rechtfertigen diese nicht. Trotzdem ist der 800er natürlich gelungen und überzeugt: GPS-Fix in unter zehn Sekunden und selbst 7GB Kartenmaterial werden schneller geladen als 1.5 GB im 705er!
Wer also den 705er zu Hause darf getrost auf erfrischendere Neuentwicklungen warten. Allen anderen die vor der Wahl 705 oder 800 stehen, kann ich nur zum 800er raten.


Also? Ist doch eigentlich ganz nett das Gerät, oder? Oder! Wie gesagt: wäre nicht ... dann hätte ich auch nicht! Aber worauf soll man denn bitte warten? Erfrischend Aufregendes kündigt sich aus Japan an: Pioneer hat einen eigenen Leistungsmesser herausgebracht und einen Fahrradcomputer entwickelt auf dem Android läuft! Nicht nur dass auf dem Gerät bereits sehr attraktive Anwendungen für Leistungsbasiertes Training laufen, wird dadurch erst die Entwicklung individueller Anwendungen ermöglicht!! Desweiteren halte ich es für überaus vorteilhaft, wenn ein Elektrogroßkonzern den festgefahrenen Markt für Leistungsmesser aufmischt! Klar, mittlerweile gibt es neben SRM und CycleOps auch wieder Ergomo und Quark oder Power2Max. Letztere sind aber auch erst in jüngster Zeit - wieder - aktiv. 



Man darf also gespannt bleiben!

Keine Kommentare: