Zweitausendzehn war für mich aus sportlicher Sicht das bisher herausfordernste Jahr. Warum? Ich bin meine erste richtige Langstrecke gefahren: von Dresden auf das Stilfser Joch. Während der Vorbereitungen die bereits im Herbst zweitausendneun begannen, habe ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, begleitend einen Blog zu schreiben. Zeitmangel und allgemeine Faulheit hatten dies konsequent zu verhindern gewusst, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, daß dies ein einmaliges Unterfangen werden sollte. Wie immer kommt esaber ganz anders und zweitausendelf werde ich wieder an der Elbspitze teilnehmen!

Hier werde ich also alles was einen Einfluss auf mein Leben auf zwei Räder hat dokumentieren, mit besonderem Augenmerk auf qualitativ hochwertigem und technisch innovativem Material. Mit etwas Glück gelingt es mir sogar meine Passionen Langstrecke und Leistungssport zu vermitteln!

3.3.11

Leistungsmessung die Zweite ...

Wie bereits angekündigt möchte ich mich ein wenig über die zusätzliche Arbeit auslassen, die mit dem Erwerb eines Leistungsmessers wie meinem power2max einhergeht. Sicher kann man auch ohne diesen Aufwand einen Leistungsmesser verwenden. Sinn macht das aber keinen, außer vielleicht um an der Eisdiele noch etwas dicker Posen zu können.
 
Ein Leistungsmesser bringt zunächst einen gewissen Leistungs Trainingsdruck mit sich: das Gerät dient dem generieren von Datensätzen unter der Devise: je mehr desto besser!!
Viele Datensätze auf dem Rechner alleine machen einen aber leider nicht schneller. Vielmehr wollen sie ausgewertet werden! Dies erfordert einiges an Lektüre da man spätestens jetzt in die unendlichen Weiten der Trainingslehre abschweifen muss. Kann man dann seine Daten lesen bekommt man dafür einen aussagekräftigen Überblick seiner Fähigkeiten, kann die zeitliche Entwicklung verfolgen und entsprechende Trainingsvorgaben ableiten um Begrenzer á la Friel abzubauen. Klingt zunächst nicht anders als das Training mit einem Herzfrequenzmesser. Ist es auch nicht! Der Primäre Vorteil des leistungbasierten Trainings (neben allerlei anderer Nachteile des pulsbasierten Trainings) ist der Präzisionsgrad sowohl bezüglich der Aussagen als auch der Vorgaben.
 
Also noch einmal im Detail ...

... was muss ich investieren?
    1. regelmäßige Tests: einmal im Monat sollte die Entwicklung gezielt* überprüft werden. Im günstigsten Fall lassen sich entsprechende Feldtests auf nur fünf Ausfahrten verteilen bei denen man aber hinreichend erholt sein sollte um repräsentative Ergebnisse zu erzielen! Besonders letzterem gerecht zu werden ist für mich unter Berücksichtigung der angestrebten monatlichen Kilometerleistung keinesfalls so leicht, wie es sich hier vermutlich liest!    * die gewünschten Testergebnisse können auch mit Hilfe einer entsprechenden Software aus den Daten der regulären Trainingsfahrten gewonnen werden. Diese spiegeln aber nicht zwangsläufig die Bestwerte und somit den aktuellen Trainingszustand wider.
    2. Datenanalyse: um die generierten Datensätze alle auswerten zu können sollte man sich entsprechende Anwendungen gönnen. Die zwei geeignetsten - äquivalenten - Anwendungen (Golden Cheetah und WKO+) werden hoffentlich früher als später hier vorgestellt und besprochen werden. Die integrierten Analysen könnte man natürlich alle auch selber durchführen, wenn gleich weit aus weniger komfortabel und deutlich zeitaufwendiger. Letzteres sollte bei der zu erwartenden Menge an Daten nicht unterschätzt werden!
    3. exakte Trainingsvorgaben: letztlich wird man zum Zahlenknecht! Sicher muss man gesunden Menschenverstand walten lassen - sofern möglich - und nicht stur den Blick auf die Uhr richten. Aber wie schwer es wirklich ist, die Leistung in einem Trainingsbereich von zum Beispiel nur fünfzehn Watt Breite zu halten, habe ich erst kürzlich erleben dürfen.



    ... und was bekomme ich dafür?
    1. Leistungsprofil: anhand der Ergebnisse aus den Feldtests kann mit Hilfe bestimmter Vergleichswerte aus der Literatur das Leistungsniveau je nach Belastungsart (vgl Sprint, Zeitfahren, usw) bestimmt werden. Sehr nützlich wenn gleich das Ergebniss auch eher ernüchtern ausfallen kann ...
    2. Ermüdungsprofil: neben dem Leistungsniveau wird die vermutlich erfolgsentscheidende Frage beantwortet, wie lange man auf dem jeweiligen Niveau fahren kann.
    3. exakte Trainingsvorgaben: aus diesen beiden Profilen lassen sich einfach die Begrenzer ablesen und somit ensprechende Trainingsziele definieren. Mit Hilfe des Leistungsmessers können diese definiert und exakter eingehalten werden als es mit einem Pulsmesser je möglich wäre! Die Effizienz & die Effektivität der Trainingseinheiten gewinnt dadurch entsprechend. Diesen Aspekt sollten alle mit nur begrenztem Zeitrahmen für das Training in Betracht ziehen!
    4. Leistungsentwicklung: des Weiteren lässt sich mit Hilfe der regelmäßigen Tests die Entwicklung leicht nachvollziehen. Sowohl in wie weit das aktuelle Training seinen Vorgaben gerecht wird als auch ob eine Trainingsphase/Mesoblock abgeschlossen ist lässt sich so feststellen.
    5. Trainingsdauer: man könnte diesen Punkt durchaus auch als Nachteil sehen, entmündigt man sich hiermit doch gänzlich. Endlich aber bekommt man Dank des Leistungsmessers eine - ehrliche - Antwort darauf, ob man denn die augenblickliche Trainingseinheit schon beenden darf oder es vielleicht sogar sollte!

    Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass ein Leistungsmesser einem das Leben zunächst nicht leichter macht. Aber nur auf den ersten Blick! 
    In Anbetracht der Anforderungen die ich an mich stelle in Kombination mit dem immer geringer werdendem möglichen Zeitaufwand ist der Leistungsmesser die einzig logische Konsequenz gewesen.

    Keine Kommentare: